Sonntag, 20. Mai 2012

Lieblingsfilme 2011

Seitdem ich damals Inception (Arbeitstitel: Deception) gesehen habe, weil imdb.com meinte, er würde 9.0 Punkte verdienen, gibt es für mich keinen Platz mehr, dem man bei der Filmbewertung trauen kann.
Als stets konstruktiver Kritiker möchte ich hiermit meine persönlichen Top 5 kundtun, um meinen Beitrag zu leisten. Denn wie sagt ein Freund und Liebhaber russischer Reparaturlösungen: Ein Kritiker ist eine Ziege, die keine Milch gibt.
  1. My name is Khan (indisch, fantastisch)
  2. A Frozen Flower (chinesisch, besonders faszinierend, wenn man die chinesische Kultur mag) 
  3. Intouchables (französisch, allgemein spitze)
  4. The Infidel (englisch, musste viel lachen)
  5. Game of Thrones (international, immer überraschend)

Montag, 7. Mai 2012

Spanien und die Steuergelder

Normalerweise bin ich ja Montag früh ein wenig ruhiger unterwegs, aber der folgende Artikel setzt dem Ganzen (und damit auch dem Montag) die Krone auf und spiegelt sehr deutlich wieder, wessen Geistes Kind die Debatte über Banken- und Staatstettungen ist und welchen Beitrag die Medien dazu liefern:

Dazu folgender Artikel, welcher nicht gelesen werden muss:
SPIEGEL - Spanien könnte Banken mit Steuergeldern retten

Relevant ist lediglich der Unterüberschrift zur Schlagzeile, die so geht:
Dieser Vorstoß dürfte wütende Reaktionen provozieren: Spaniens Ministerpräsident Rajoy will einzelne Banken notfalls mit Steuergeldern vor dem Crash retten. Seine Andeutung steht im krassen Gegensatz zu den Sparmaßnahmen, die er der Bevölkerung abverlangt.
Was wir hier sehen, ist phänomenal: Spanien will Steuergelder verwenden, um Banken vor dem Crash zu retten. Mit "Spanien" ist natürlich die spanische Regierung gemeint.
Das Problem des Spiegel-Artikels liegt hier darin, dass der Autor (Kürzel ssu/dpa-AFX) der Meinung ist, dass das vorher noch nicht der Fall war.

Liebe/r ssu/dpa-AFX, jeder einzelne Euro, der von irgendeiner Regierung ausgegeben wird, ist Steuergeld. Das liegt daran, dass die Regierung selbst nichts verdient, sie produziert nichts, was andere Nicht-Korrupte von ihr kaufen wollen würden. Sie kümmert sich nur um Gesetze, um das Geld anderer (des Volkes) wegzunehmen. Auch Kredite an Banken und andere Staaten der Europäischen (Haftungs-) Gemeinschaft bestehen zu Teilen aus spanischen "Regierungsgeldern", die in Wahrheit Steuergelder sind, alles andere sind nicht etwa deutsche Gelder oder niederländische Gelder, nein, es sind Steuergelder, die andere Regierungen anderen Menschen abgepresst haben. Und zwar in jedem einzelnen Fall, sprich ausnahmslos.

Dass so ein Fakt für viele Deutsche, Autoren, Chefredakteure und der Autorenmeinung nach auch für die Spanier ein Novum ist, ist schlimm.

Nichtsdestotrotz:
Jetzt zu schreiben, dass Steuergelder verwendet werden, ist inhaltlich gleichzusetzen mit einer Ankündigung, dass VW demnächst Mitarbeiter einsetzen will, um Arbeiten zu verrichten oder dass das Mittagessen demnächst aus Nahrungsmitteln bestehen soll.

In jedem Fall gilt


Samstag, 5. Mai 2012

Aussenhandel

Aus gegebenem Anlass hier eine kurze Zusammenfassung der Sachen, die man unbedingt in Brasilien kaufen sollte oder welche man eher mitbringen sollte.

Obwohl Brasilien ein Schwellenland ist und damit eigentlich geringere Preisniveaus haben sollte, sind die Preise arg hoch. Preishochburgen im wahrsten Sinne des Wortes sind dabei São Paulo und Rio, aber auch Florianópolis ist nicht gerade billig.
Hingegen sind im Nordosten und Norden die Preise i.A. recht günstig.

Faustregel ist:
Importware: teuer
Brasilianische Waren: Je komplexer, desto schlechtere Qualität.

1. Importprodukte
Die Industrie in Brasilien ist für europäische Verhältnisse unter aller Würde. Die Produkte sind teuer und haben eine schlechte Qualität, und überleben nur, weil die betroffenen Industrien gewissermassen durch Schutzzölle am Leben gehalten werden. Insbesondere Hightech, Autos und allerlei sonstwie komplexe Produkte sind davon betroffen.

2. Importnahrungsmittel
Aber selbst einfache Produkte wie zB chilenischer Merlot kosten hier ca 15R$, also ca. 6 Euro, was einfach lächerlich ist in Anbetracht der Tatsache, dass der gleiche Wein trotz der Transportkosten in Deutschland manchmal für 1,50Euro zu haben ist. Teure Importnahrungsmittel sind neben Wein und Bier Schokolade, Schwarzbrot und Käse. Das kann man schon irgendwie verwinden, aber man bezahlt halt entweder das 4-fache oder man akzeptiert die Qualität, die bei den genannten Produkten teilweise immens schlecht ist. ZB der Standardkäse hier schmeckt nach garnichts und jeder Aldi-Gouda ist billiger (!) und besser als die typischen Sorten Prato und Mussarela.

3. Brasilianische Nahrungsmittel
Die lokal angebauten Nahrungsmittel sind recht günstig, also zB Limetten, Bananen, usw. Ausserdem kann man auch von den Derivaten profitieren. Der 0815 Cachaça z.B. ist der "51" und der ist für 4R$ pro Liter zu haben, also ca. 1,50 Euro. Damit erklärt sich dann wohl auch die völkische Präferenz für Caipirinha.

Auch Fleisch und einfache Restaurants sind günstig. So bekommt man hier um die Ecke den Cachorro Quente (wörtlich "Heisser Hund") für 3,50R$. Als Haken muss ich erwähnen, dass die Wurst im Hot Dog durchaus manchmal einen Beigeschmack von Knochenmehl hat.
Das Buffet a Quilo kostet zur Mittagszeit bei all-you-can-eat zwischen 8-15R$. Das heisst, man kann sich den Bauch vollschlagen für 3-6 Euro und zwar mit x Sorten Fleisch, Nudeln, Reis, allerlei Gemüse, Obst und Nachtisch. Selbst, wer weiss, dass er davon dick wird, kann mit 20-40 R$ pro Kilo sich den Teller nach Belieben selbst zusammenstellen und fühlt sich nicht genötigt, zu übertreiben.

4. Brasilianische Produkte
Als Faustregel würde ich behaupten, dass manuell hergestelle arbeitsintensive Ware billig ist. Das liegt wohl daran, dass der Bildungsgrad nicht unbedingt sonderlich hoch ist (die staatlichen Schulen seien der Graus) und demensprechend die Löhne niedrig. Der Mindestlohn bei 600R$ (240 Euro) sagt dabei schon einiges aus.
Derartige Produkte sind u.A. Textilien, Schuhe, Low-Tech. Dabei kann man manchmal erstaunlich gute Produkte für wenig Geld bekommen. Mein quasi massgeschneiderter Anzug mit allem drum und dran hat hier 950 R$ = 380 Euro gekostet und die Qualität scheint extrem gut.

5. Brasilianische Dienstleistungen
Da Dienstleistungen im Regelfall recht arbeitsintensiv sind, sind sie dementsprechend billig. Ich kann hier insbesondere Gesundheits-Services empfehlen (zB eine Zahnreinigung oder Augenlasern), da die Medizin durchaus einen guten Ruf hat.
Aber auch andere Sachen wie das Schustern oder das Flicken von Kleidung usw ist hier im Allgemeinen billig.

Das mal so als Überblick...