Samstag, 5. Mai 2012

Aussenhandel

Aus gegebenem Anlass hier eine kurze Zusammenfassung der Sachen, die man unbedingt in Brasilien kaufen sollte oder welche man eher mitbringen sollte.

Obwohl Brasilien ein Schwellenland ist und damit eigentlich geringere Preisniveaus haben sollte, sind die Preise arg hoch. Preishochburgen im wahrsten Sinne des Wortes sind dabei São Paulo und Rio, aber auch Florianópolis ist nicht gerade billig.
Hingegen sind im Nordosten und Norden die Preise i.A. recht günstig.

Faustregel ist:
Importware: teuer
Brasilianische Waren: Je komplexer, desto schlechtere Qualität.

1. Importprodukte
Die Industrie in Brasilien ist für europäische Verhältnisse unter aller Würde. Die Produkte sind teuer und haben eine schlechte Qualität, und überleben nur, weil die betroffenen Industrien gewissermassen durch Schutzzölle am Leben gehalten werden. Insbesondere Hightech, Autos und allerlei sonstwie komplexe Produkte sind davon betroffen.

2. Importnahrungsmittel
Aber selbst einfache Produkte wie zB chilenischer Merlot kosten hier ca 15R$, also ca. 6 Euro, was einfach lächerlich ist in Anbetracht der Tatsache, dass der gleiche Wein trotz der Transportkosten in Deutschland manchmal für 1,50Euro zu haben ist. Teure Importnahrungsmittel sind neben Wein und Bier Schokolade, Schwarzbrot und Käse. Das kann man schon irgendwie verwinden, aber man bezahlt halt entweder das 4-fache oder man akzeptiert die Qualität, die bei den genannten Produkten teilweise immens schlecht ist. ZB der Standardkäse hier schmeckt nach garnichts und jeder Aldi-Gouda ist billiger (!) und besser als die typischen Sorten Prato und Mussarela.

3. Brasilianische Nahrungsmittel
Die lokal angebauten Nahrungsmittel sind recht günstig, also zB Limetten, Bananen, usw. Ausserdem kann man auch von den Derivaten profitieren. Der 0815 Cachaça z.B. ist der "51" und der ist für 4R$ pro Liter zu haben, also ca. 1,50 Euro. Damit erklärt sich dann wohl auch die völkische Präferenz für Caipirinha.

Auch Fleisch und einfache Restaurants sind günstig. So bekommt man hier um die Ecke den Cachorro Quente (wörtlich "Heisser Hund") für 3,50R$. Als Haken muss ich erwähnen, dass die Wurst im Hot Dog durchaus manchmal einen Beigeschmack von Knochenmehl hat.
Das Buffet a Quilo kostet zur Mittagszeit bei all-you-can-eat zwischen 8-15R$. Das heisst, man kann sich den Bauch vollschlagen für 3-6 Euro und zwar mit x Sorten Fleisch, Nudeln, Reis, allerlei Gemüse, Obst und Nachtisch. Selbst, wer weiss, dass er davon dick wird, kann mit 20-40 R$ pro Kilo sich den Teller nach Belieben selbst zusammenstellen und fühlt sich nicht genötigt, zu übertreiben.

4. Brasilianische Produkte
Als Faustregel würde ich behaupten, dass manuell hergestelle arbeitsintensive Ware billig ist. Das liegt wohl daran, dass der Bildungsgrad nicht unbedingt sonderlich hoch ist (die staatlichen Schulen seien der Graus) und demensprechend die Löhne niedrig. Der Mindestlohn bei 600R$ (240 Euro) sagt dabei schon einiges aus.
Derartige Produkte sind u.A. Textilien, Schuhe, Low-Tech. Dabei kann man manchmal erstaunlich gute Produkte für wenig Geld bekommen. Mein quasi massgeschneiderter Anzug mit allem drum und dran hat hier 950 R$ = 380 Euro gekostet und die Qualität scheint extrem gut.

5. Brasilianische Dienstleistungen
Da Dienstleistungen im Regelfall recht arbeitsintensiv sind, sind sie dementsprechend billig. Ich kann hier insbesondere Gesundheits-Services empfehlen (zB eine Zahnreinigung oder Augenlasern), da die Medizin durchaus einen guten Ruf hat.
Aber auch andere Sachen wie das Schustern oder das Flicken von Kleidung usw ist hier im Allgemeinen billig.

Das mal so als Überblick...

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