Sonntag, 30. Oktober 2011

Der gerechte Lohn

Wir waren gestern und vorgestern lange weg und mir tut irgendwie der Kopf weh, obwohl ich max. 2 Bier getrunken habe. Vorher waren wir aber in einem Sushi all-you-can-eat und da kann es sein, dass ich die Nacht über einfach nur dehydriert geschlafen habe. Davon, dass die hohe brasilianische Bierqualität ihren Teil dazu beigetragen hat, ist wohl auch auszugehen.

In diesem Fall kann ich aber jedem empfehlen, Zitronensäure und Koffein zu sich zu nehmen, das hilft mir im Großteil der Fälle. Als Transportmedium dafür wähle ich normalerweise den Saft einer frisch gepressten Limette und einen oder auch vier Tassen Kaffee.

Aber nun zum Ernst der Lage - der Lohnzettel in Deutschland. Angenommen, man verdient 3000E und bezahlt die normalen Abgaben (gesetzl. Krankenversicherung, Rente, Soli, Arbeitslosen-, und Pflegeversicherung, Lohnsteuer, keine Kirchensteuer). Dann steht auf dem Lohnzettel sowas wie

+3000
-0246 KV
-0052 PV
-0299 RV
-0045 ALV
--------
+2358 Lohn nach Vers.
-0477 Lohnsteuer
-0022 Soli
--------
+1859 Netto


Das macht also  62% netto vom brutto. So weit, so gut. In dem Glauben, dass wir ebensoviel Rente und KV-Leistung bekommen, wie wir einbezahlt haben, bei gleichzeitig fallender Anzahl an Einzahlern und steigender Anzahl an Inanspruchnehmern.


Was ist nun mit dem "Arbeitgeberanteil" den uns der Arbeitgeber so großzügig bezahlt? Ich behaupte, dass sind ebenfalls Steuern, die der Arbeitnehmer bezahlt. Für die o.g. 3000 wären das
-219 KV
-014 PV
-299 RV
-045 ALV
-------
-577 Gesamt


Der Arbeitgeber bezahlt also insgesamt 3577 und wir bekommen davon 1859. Da der Unternehmer uns nur anstellt, wenn wir mindestens 3577 Euro im Monat leisten, können wir davon ausgehen, dass der eigentlich Bruttolohn 3577 Euro ist.  


Das eigentliche Netto vom Brutto ist damit 1859/3577 oder 51,9%.  Mit andern Worten, in Deutschland bezahlt man 48% Steuern bei 3000 Einkommen. Das ist recht viel, wenn man bedenkt, dass der Staat beim Gewinn des Unternehmers genauso abfasst, wie beim Verkauf seiner Leistungen. 


Mit andern Worten, wenn Ihr von 25 bis 65 arbeitet, werden Ihr von den 40 Jahren Arbeitsleistung knapp 20 Jahre nur für Versicherung und Lohnsteuer arbeiten. Davon ist noch keine MwSt und USt. abgeführt, noch keine Kapitalerträge auf das Angesparte, usw.

Ich werde, sobald ich die Daten in Brasilien habe, zum Vergleich diese posten. Aber sagen wir mal so, soweit ich bisher weiß, bekomme ich von 5000 ca 4000 und bin damit versichert usw. Nehmen wir an, dass der brasiliansche Arbeitnehmer ebenso in die Irre geführt wird, wie der deutsche, würde ich wohl ca  4000 von 6000 bezahlen, spich ca. ein Drittel. Das ist nicht gerade der Hammer, aber wohl doch wesentlich besser, denn ich spare 7 Jahre (13 statt 20 Jahre Arbeit für den Staat).

Was ich mit dem Post fragen wollte ist:
Wieso werden die 3000 und nicht die 3577 als Bruttolohn angegeben?

Ein Schelm, wer böses dabei denkt.


Zur Berechnung der Daten habe ich genutzt:
http://www.imacc.de/lohnabrechnunggehaltsabrechnung/index.html
Dort "Sozialversicherung" und "Lohnsteuer".

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